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»Voll-Guter-Hoffnung«

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Geburtsbericht von Liam Josia

Zu diesem Zeitpunkt hat dieser Herzenswunsch bereits in mir geschlummert, obwohl ich den Gedanken erfolgreich verdrängt habe.

 

Nachdem die geliebte Babywiege sowie die Umstandskleidung erfolgreich verkauft war, hat sich völlig überraschend am 29. Zyklustag unser viertes Wunder auf den Weg gemacht. Welch ein Gefühlschaos...

 

Natürlich war nach meinem Mann meine liebe Dorothea die erste, die ich darüber informiert habe. Da bei mir prinzipiell immer alles etwas anders läuft, wie gewöhnlich, ging es auch diesmal sehr aufregend los.

 

Nachdem der erste Schock über diese doch so dicht aufeinander folgende, erneute Schwangerschaft verdaut war und die Freude jeden Winkel meines Herzens erfüllte und ich dieses winzige Menschlein zu lieben begann, bekam ich plötzlich Blutungen und die Trauer war groß.

 

Der Arzttermin lag leider noch in weiter Ferne und Dorothea stand mir liebevoll und betend zur Seite. Welch ein unfassbares Geschenk. Doch die Blutungen hielten an. Ganze zwei Wochen. Trauer und zaghaftes Hoffen wechselten sich ab.

 

Dann kam endlich der ersehnte Arzttermin und als der Arzt mir diesen kleinen Mensch mit kräftig schlagenden Herzchen zeigte, konnte ich es vor Glück kaum fassen.

 

Die Schwangerschaft, in welche mir Dorothea von Anfang an treu zur Seite stand, war ein ständiges Auf- und Ab und ich habe wohl für so manches weitere, graue Haar gesorgt.

Nicht nur, dass ich unerklärlicher Weise ständig Glucose im Urin hatte, auch meine Venen machten mir wieder zu schaffen.

 

Auch der ständig größer werdende Bauch und die damit verbundene Ahnung, dass sich wohl wieder ein kleines Schwergewicht auf den Weg machen würde, machten mir oft zu schaffen. All das hat die beste Hebamme dieser Welt ruhig und geduldig in Liebe ertragen.

 

Da ich 2019 eine tolle Beleggeburt mit Dorothea erleben durfte, es aber aufgrund der Schnelligkeit kaum bis zum Krankenhaus geschafft hatte und Corona den Aufenthalt für mich dort nicht gerade einladend machte, haben wir uns diesmal für eine geplante Hausgeburt entschieden.

 

Es war nicht einfach für mich, all meine Ängste und Bedenken abzugeben und mich wirklich darauf

einlassen zu können. Es gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Was mache ich in der Zeit mit meinem Zweijährigen? Wer wird alles anwesend sein? Wird es Dorothea rechtzeitig zu mir nach Hause schaffen? Aber der Herzenswunsch für Hausgeburt durfte siegen.

 

Je näher es in Richtung Entbindungstermin ging, desto ungeduldiger wurde ich. Hinzu kam die Panik, dass das Würmchen so groß werden könnte, um den Weg nach draußen nicht allein bewältigen zu können.

 

Ständig hatte ich Übungswehen und wollte keinesfalls einen Fehlalarm auslösen. Es war wirklich anstrengend mit mir.

 

Dann kam der 20.02.21

Es war ein Samstag und Dorothea kam zum CTG schreiben vorbei. Alles war ruhig.

Nach ihrem Besuch bin ich noch mit meinen zwei großen Mädels in die Stadt gefahren.

 

Abends fühlte ich mich irgendwie seltsam, dachte jedoch, dass es sicher wieder Übungswehen seien.

Ich legte mich ins Bett, konnte jedoch nicht einschlafen. So bin ich 22 Uhr noch einmal aufgestanden und habe mich auf den Gymnastikball gesetzt und das Becken gekreist. Es fühlte sich an wie Rückenschmerzen und ein Druck nach unten.

 

Gegen 23 Uhr ereilte mich die leise Vorahnung, dass es wohl doch langsam los gehen könnte und ich schrieb Dorothea eine WhatsApp. Handy aus... O.k., dann lassen wir sie lieber noch etwas schlafen...

 

In der Küche noch versucht, Kaffee zusammen zu brauen, Ingwer-Apfel Tee bereitet und zwischendurch immer wieder versucht, die Schmerzen zu veratmen.

 

Gegen 23:30 Uhr habe ich Dorothea dann aus dem Bett geklingelt, meinem Mann letzte Anweisungen gegeben und mich dann ins vorbereitete Geburtszimmer begeben, wo der Gymnastikball mein treuer Begleiter war. Alle drei Kinder haben friedlich in ihren Betten geschlummert.

 

Gegen 00:00 Uhr ist Dorothea eingetroffen, ruhig und besonnen wie immer. Die Untersuchung während der Wehenpause hatte den Befund von bereits 7-8cm geöffneten Muttermund ergeben.

Ich habe dann auf die Gymnastikmatte gewechselt und dann ging es zum Erstaunen aller Anwesenden richtig schnell.

 

Punkt 00:30 Uhr am 21.02.2021 (dem nach der Empfängnis errechneten Geburtstermins und meinem absoluten Wunsch-Geburtsdatum) kam unser viertes Wunder mit unglaublichen 4400g, 57cm Körperlänge und einem KU von 37,5cm plus winkender Hand in unserem trauten Heim zur Welt.

 

Kurz darauf ist auch Hebamme Anke eingetroffen.

 

Die Beiden haben uns liebevoll, lustig und fröhlich betreut, sich die Nacht um die Ohren geschlagen und sich dies null anmerken lassen.

 

Anke hat sich dann noch um die für die Kindesgröße verhältnismäßig kleine Verletzung gekümmert. Sie hat dies so toll gemacht, dass ich dies weder beim Nähen noch danach in irgend einer Weise als sehr schmerzhaft empfunden habe. Ein unglaubliches Geschenk und eine absolut außergewöhnliche Frau.

 

Sie sind dann noch eine Weile bei uns geblieben, ehe sie sich auf den wohlverdienten Heimweg gemacht haben.

 

Am Nachmittag stand Dorothea dann trotz verpasster Nachtruhe wieder zur Stelle und hat sich das ganze Wochenbett über (und lange darüber hinaus) liebevoll um uns gekümmert.

 

Viel zu schnell war diese wertvolle Zeit vorbei. Ich habe jeden einzelnen Besuch genossen.

 

Wäre ich nicht schon so alt und meine Nerven oft so angegriffen, würde ich sofort weitere Kinder mit ihrer Hilfe bekommen wollen.

 

Ich danke unserem himmlischen Vater und ihr von Herzen, dass ich das Wunder und die Einzigartigkeit Hausgeburt noch einmal erleben durfte. Und dafür gibt es für mich keine bessere Kombination wie Team Dorothea & Anke.

 

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